SAMSTAG, 29. Apr 2017, 10– 17 Uhr Schauspiel Frankfurt am Main Moderation: HADIJA HARUNA-OELKER und ALF MENTZER
INTERVENTION

Die Ohnmacht der Aufklärung

SAMSTAG

29. Apr 2017

10 Uhr – 17 Uhr

Schauspiel Frankfurt am Main
 
 
DAS THEMA

Ein neues politisches Klima hält derzeit Einzug. Kampfbegriffe wie „fake news“, die Beschwörung „alternativer Fakten“ erzeugen ihre eigene Realität. Der Gegensatz von Wahrheit und Lüge scheint aufgehoben. Im „post-faktischen Zeitalter“ schlägt die Stunde der Populisten und Radikalisierer.

Die aufgeklärte Gesellschaft muss sich fragen lassen, was sie dem Siegeszug der „gefühlten Wahrheiten“ entgegenzusetzen haben. Sind ihre Debatten nur noch „Aufklärung für die Aufgeklärten“, die Andersdenkende lediglich in ihrer Opposition bestärkt? Der Anti-Intellektualismus hat in Europa wie in den USA unterdessen äußerst wirksam emotionale Ressentiments entwickelt, gegen die kein Vernunftkraut gewachsen zu sein scheint. Die Kraft des besseren Arguments scheint sich aufgezehrt zu haben. Die Lust an der Lüge und der Erfolg des Autoritären sind untrennbar damit verbunden.

Wie geht die Gesellschaft, wie gehen Intellektuelle, Künstler, Kabarettisten und Theaterleute damit um? Was kann kritisches Denken heute noch ausrichten? Wie muss es sich selbst hinterfragen, um kritisch zu bleiben? Und wie kann eine kritische Praxis aussehen, die zurück zu den Fakten und wirklichen Problemen führt?

Veranstaltung verpasst? Ausschnitte der Intervention vom 29.04.2017 gibt es am 27.5.2017, 18.04 Uhr in hr2-kultur zu hören. mehr

PROGRAMM
11:00 – Artur Becker
Unser Kosmopolis. Die Aufklärung als europäisches Zuhause
12:00 – Thea Dorn
Wovon wir reden, wenn wir von Wahrheit reden. ‚Alternative Fakten‘ und andere Lebenslügen
13:00 – MITTAGSPAUSE
14:00 – Volker Weiß
Autoritäre Vorstellungen: Die Neue Rechte
15:00 – Der Aufklärung wieder eine Bühne bieten?
Eine Diskussion mit Bernd Stegemann und Milo Rau
16:00 – Jan-Werner Müller
Der neue Autoritarismus: Eine ideengeschichtliche Perspektive
17:00 – ENDE