#43
Heilige Familie

Homoehe, Partnerliebe, Kinderkult
SAMSTAG, 26. Sep 2015, 10– 18 Uhr Schauspiel Frankfurt am Main Moderation: HADIJA HARUNA-OELKER und ALF MENTZER

SAMSTAG

26. Sep 2015

10 Uhr – 18 Uhr

Schauspiel Frankfurt am Main
 
 
DAS THEMA

Lange Zeit wurden Ehe und Familie als Grundpfeiler der bürgerlichen Gesellschaft angesehen. Die Rollen und ihre Besetzung schienen fixiert, echte Alternativen kaum verfügbar.

Der Fortschritt der Reproduktionsmedizin und der sozialethische Wandel haben die traditionalen Bilder in Frage gestellt – und sie erzeugen neue Konflikte. Die gesellschaftlichen Rollen und wirtschaftlichen Funktionen sind längst nicht mehr selbstverständlich. Stattdessen erscheinen neue Möglichkeiten sozialer Verbindungen, die unsere Natürlichkeitsvorstellungen herausfordern. Zugleich bleiben Ehe und Familie als normatives Modell begehrenswert.

Derzeit ist eine Vielzahl von sozialen und technischen Praktiken umstritten: Nach Homoehe und Regenbogenfamilie werden Social Freezing, Inzestverbot und Polyamorie diskutiert. Der Streit betrifft nicht nur die Liberalisierung und rechtlichen Anerkennung der sozialen Rollen, er umfasst auch Fragen der Legitimität des technisch Machbaren. Wo liegen die Grenzen von Ehe und Familie, und wie sollen wir mit den Konflikten umgehen?

PROGRAMM

10:00 – Begrüßung
Felix Semmelroth Dezernent für Kultur und Wissenschaft

10:15 – Marietta Auer
Von der Hausgemeinschaft zur Homoehe – Familie als rechtliches Konfliktfeld

11:15 – Funkstille – Sprachlosigkeit in Familien
Tina Soliman im Gespräch mit Andreas Platthaus

12:15 – Rosemarie Nave-Herz
„Familie“ – Gibt es sie überhaupt noch? Zum zeitgenössischen Wandel von Familienstrukturen

13:00 – MITTAGSPAUSE
Die Macht der Bilder. Intimität und Scham in Zeiten von Internetpornografie und medialem Exhibitionismus
Das zu schöne nackte Kind – Abgründe einer Emanzipation
Eine Diskussion mit Andreas Bernard und Ulrich Noss
Zusammengehörigkeitsgefühle – Warum Familie immer besser und immer machbarer wird